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Vom 26. – 28. Juli 2023 fand im CityCube der Messe Berlin der WeAreDevelopers World Congress statt. Mit ca. 12.000 Teilnehmenden und hunderten Vorträgen gilt er als einer der weltgrößten Kongresse für Entwickler und Entwicklerinnen. Bekannte Persönlichkeiten der Szene diskutieren hier alljährlich über zukunftsrelevante Themen im Bereich der Softwareentwicklung und IT.
Der Kongress ist eine Mischung aus Vorträgen, klassischer Messe und Job-Plattform. Hier bietet sich also nicht nur die Chance spannenden Vorträgen zu lauschen, sondern auch mit den Vortragenden sowie etlichen Unternehmen in Kontakt zu kommen. Ein festes Thema des Kongresses gibt es nicht. Vielmehr wird die gesamte Bandbreite der Softwareentwicklung und angrenzender Bereiche abgedeckt. Von Programmiersprachen, Entwicklerwerkzeugen über Testing und Softwaresicherheit bis hin zu Künstlicher Intelligenz und Erfahrungen aus der Welt der Spieleprogrammierung war alles vertreten.
Einige bekannte Speaker und Speakerinnen auf dem diesjährigen Kongress waren:
Der erste Tag des Kongresses wurde durch eine Keynote von Sir Tim Berners-Lee auf der Mainstage eröffnet. Dieser präsentierte eine Zeitreise durch die Geschichte des World Wide Webs und plädierte für einen besseren Schutz privater Daten im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Auf insgesamt dreizehn Bühnen in zwei großen Messehallen wurden danach den ganzen Tag verschiedenste Talks und Diskussionspanels angeboten. Zwischen den Bühnen waren hunderte Unternehmen mit kleinen und großen Messeständen vertreten, die zu Gesprächen und verschiedensten Interaktionen, wie etwa kleinen Spielen oder Rätseln, einluden. Auch der Roboterhund „Spot“ des Robotik-Unternehmens Boston Dynamics konnte beim Laufen durch die Messehallen bewundert werden.
Am Abend dann wurde auf der Mainstage zunächst das erste Finale von CODE100, Europas ultimativem Programmierwettbewerb, ausgetragen. Abschließend fand die offizielle Kongressparty statt, bei der DJ Sam Feldt auflegte.
Auch der zweite Tag setze das Format des ersten Kongresstages fort und bot eine Fülle an spannenden Talks. Abgeschlossen wurde der Kongress durch eine Keynote von Joel Spolsky, der einen Einblick in die fünf technologischen Zeitabschnitte (MS-DOS, Windows, WWW, Social und Mobile) seiner Karriere gab, und der Aussicht auf den Kongress im nächsten Jahr an selber Stelle.
Highlights des Kongresses
Das Highlight auf dem Kongress war für mich definitiv der Talk „React from Another Dimension“ von Dan Abramov, der durch seine zahlreichen Beiträge im React-Ökosystem bestens bekannt ist. In seinem Vortrag hat er über eine mögliche Repräsentation von React im Jahr 2003 gesprochen. Er stellte die Frage in den Raum, ob React zu dieser Zeit überhaupt existiert hätte und wie es aussehen würde beziehungsweise wie es sich mit der Zeit entwickelt hätte. Seine Annahme war dabei, dass JavaScript zu dieser Zeit zunächst im Server populär gewesen sei, bevor es in Browsern breite Verwendung fand. Stilecht zeigte er die Demo seines Codes im Internet Explorer unter Windows XP. Zusammenfassend stellte er das relativ neue Konzept der React Server Components auf eine andere Art und Weise vor.
Stefan Baumgartner, Senior Product Architect bei Dynatrace und bekannt für seine Bücher „TypeScript in 50 Lessons“ sowie „The TypeScript Cookbook“, hinterfragte in seinem Vortrag auf lockere Art und Weise die Typsicherheit von TypeScript. An einigen kleinen Beispielen zeigte er gängige und tiefgreifende Probleme bei der Benutzung von TypeScript und diskutierte Tradeoffs, Workarounds sowie Lösungsvorschläge. Er vergaß natürlich aber auch nicht zu erwähnen, warum TypeScript eine favorisierte Programmiersprache seiner Wahl ist.
Weitere spannende Vorträge auf dem Kongress befassten sich mit Themen wie der passwortlosen Authentifizierung mittels WebAuthn und Passkeys sowie der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Webanwendungen und dem Schreiben von grünerem Code. Auch über die Migration zu einem deklarativen User Interface bei Android mittels Jetpack Compose und die Programmiersprachen JavaScript bzw. TypeScript fanden sich interessante Talks im Programm.
Persönliches Fazit
Der WeAreDevelopers World Congress war für mich die erste Konferenz seit 2019 und die größte Veranstaltung bisher. Die Größe war sehr beeindruckend, hat am Anfang aber auch etwas an Eingewöhnung erfordert. Auch an die Lautstärke durch die vielen Teilnehmenden und Bühnen musste ich mich zunächst gewöhnen. Insgesamt war die Atmosphäre aber sehr angenehm und es war eine sehr interessante Erfahrung. Leider war es mir aufgrund der Programmplanung nicht möglich, allen Vorträgen, die ich mir zuvor eingeplant hatte, vor Ort beizuwohnen. Doch alle Vorträge wurden aufgezeichnet, sodass ein erneutes Anschauen jederzeit möglich ist.
Aus dem Kongress konnte ich neben spannenden Einblicken auch Erkenntnisse und Informationen für meine tägliche Arbeit mitnehmen. Einige der bekanntesten Persönlichkeiten im Bereich der Softwareentwicklung einmal persönlich zu erleben, war ein Highlight. Insbesondere Sir Tim Bernes-Lee und Dan Abramov sind hier zu nennen. Abschließend kann ich daher nur jedem einen Konferenzbesuch empfehlen.
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